Wie geht man mit der Darstellung vieler Optionen um?

Einige VOXR Nutzer erleben unter extremen Bedingungen, dass sich bei der Darstellung der Ergebnisse von Votings Beschriftungen übereinander legen (Überlappung von Beschriftungen).

Dies kann unter ungünstigen Umständen passieren, wenn zwei oder mehr der folgenden Bedingungen auftreten:

a) sehr viele Optionen zur Verfügung gestellt werden.
b) eine oder mehrere der Optionen so lang sind, dass sie in die Zwei-Zeiligkeit wechseln
c) bestimmte Kombinationen aus Darstellungsgröße und Bildschirmauflösung auf dem Rechner für die Ergebnisdarstellung gewählt sind.

Es gibt für die Problematik zwei grundlegende Herangehensweisen zur Lösung:

  1. Man nimmt die Planung der Aktion als fix an und versucht nun, die geplante Aktion technisch so umzusetzen, wie sie geplant war
  2. Man nimmt die Schwierigkeiten bei der Umsetzung der geplanten Aktion als Gelegenheit, die Aktion und Ihre Planung noch einmal aus Event-Design, Ziel- und Teilnehmerperspektive in neuem Licht zu sehen (die Planung der Aktion wurde häufig zu anderen Zeitpunkten mit anderen Menschen, anderem Wissen über die Umsetzbarkeit, etc. gemacht)
  3. Eine Kombination aus beidem.

 

  1. Zur technischen Lösung: 

Klicken Sie auf dem (Windows-) Rechner, der die Ergebnis-Show anzeigen soll, mit rechts auf den Desktop und wählen “Anzeigeeinstellungen” (Achtung: NICHT “Anpassen” und NICHT “Ansicht”, sondern “Anzeigeeinstellungen”.

Jetzt sehen Sie:

    • “Skalierung und Anordnung”

Hier kommt es bei Werten > 100 regelmäßig zu ungewollten Überlappungen. Es kann im Extremfall auch bei 100% passieren. Versuchen Sie die Zahl zu verkleinern, bis Sie eine Ansicht haben, die Ihre Optionen so darstellt, wie Sie benötigt werden.

Sollten Sie mit dieser Methode noch nicht zum Ziel gelangen, finden Sie direkt darunter:

    • “Bildschirmauflösung”

Versuchen Sie nun auch hier zusätzlich verschiedene Varianten probieren, so lange, bis Sie eine Kombination aus den beiden Einstellungen gefunden haben, welche Ihnen die Anzeige aller Optionen ermöglicht.

2. Zu Event-Design-Überlegungen

Event-Design-Überlegungen kommen ins Spiel, wenn Sie a) mit den obigen Ansätzen nicht weiter kommen. Oder b) auch, weil Sie aus der Not eine Tugend machen: Sie können die auftretende Schwierigkeit auch zum Anlass nehmen, die ursprüngliche Planung noch einmal zu hinterfragen. Dies kann durchaus zu einem insgesamt besseren Ergebnis führen, als wenn man “nur” das technische Problem behebt.

Uns ist völlig bewusst, dass im Planungsprozess eines Events oftmals viele Beteiligte Wünsche haben und nicht alle immer die Event-Erfahrung, die Sie oder wir haben. Insofern werden sich nicht immer alle Anregungen, die wir Ihnen hier geben können, umsetzen lassen. Dennoch möchten wir Ihnen diese Anregungen zur Verfügung stellen, damit Sie sie ggf. nutzen können:

Zunächst einmal war die Möglichkeit, über mehr als 10 Optionen abstimmen zu können, lange Zeit schlicht gar nicht zugelassen, und zwar aus folgender Erfahrung:

Als wir zu Beginn von VOXR Veranstaltungen selbst vor Ort begleitet haben, haben wir gesehen, wie der Informationsfluss ist: Das heißt, wie schnell Aktionen gehen und wie Teilnehmer die Aktionen erleben. Dabei haben wir bemerkt, dass mehr als 10 Aktionen in aller Regel das Publikum sehr herausfordern und oftmals nicht den positiven Effekt brachten, den ein Veranstalter sich wünschte.

Wenn man sich in das Event als Teilnehmer hineindenkt, sieht man die Herausforderungen für Teilnehmer (auch für hoch dotierte Führungskräfte, dies ist keine Intelligenz-Frage, sondern eine Umgebungsfrage)

Zunächst muss in der ablenkenden Event-Situation die Aktion inhaltlich verstanden werden (und auch alle 10 Optionen). Dies sollte idealerweise für alle Teilnehmer etwas gleich lange dauern. Je mehr Optionen es aber gibt, desto mehr unterscheiden sich die Verarbeitungsgeschwindigkeiten (egal wie schnell sie absolut sind) der schnelleren von den langsameren Teilnehmern.

Dann müssen die Optionen auf (zum Teil auch kleinen) Handys bedient werden, inkl. Scrolling. Hier gilt wieder, dass Schnelle sich von Langsamen unterscheiden, je mehr Optionen es gibt.

Und schließlich: Das Ergebnis muss auch aus größerer Entfernung noch gut sichtbar sein, rein optisch, auch für ältere Menschen mit älteren Augen und auch inhaltlich muss man viele Optionen in großer Geschwindigkeit erst einmal live verarbeiten können (während der Präsentator schon spricht).

Das Problem bei all diesem in einem Event sind nicht die schnellen Teilnehmer und auch nicht die langsamen.  Das Problem ist der Abstand zwischen den schnellen und den langsamen. Die einen werden ungeduldig, die anderen frustriert.

Und je mehr Ungeduld oder Frust entsteht, desto schlechter wird die Aktion von den Teilnehmern erlebt.

Was tun?

Unser Tipp: Fragen Sie sich, was genau das Ziel der Abfrage ist. Was genau sollen die Teilnehmer bei und nach der Abfrage denken, fühlen und ggf. später machen. Wenn Sie dieses Ziel genau definiert haben, fragen Sie sich: Braucht man dazu sämtliche Optionen? Und fragen Sie auch umgekehrt: Wenn wir WISSEN, dass eine signifikante Zahl an Teilnehmern das Ergebnis gar nicht erkennen können wird (weil man es aus der Entfernung einfach gar nicht mehr erkennen kann), erreichen wir dann unser Ziel überhaupt?

Hinweis: Falls Sie mit der Abfrage eine bestimmte Information für sich selbst als Veranstalter einholen wollen und es gar nicht um die Teilnehmer geht, dann empfehlen wir, diese Abfrage z.B. vor einer Pause zu machen und das Ergebnis gar nicht zu zeigen.

Und wenn das alles auch nicht geht?

Eine Möglichkeit, die Ihnen bleibt, ist: Sie verwenden zwar so viele Optionen, wie Sie oder Ihre Auftraggeber sich vorstellen, allerdings sorgen Sie dafür, dass die Optionen nicht zweizeilig werden.

In diesem Fall würden Sie die Optionen für die Teilnehmer als Verbindung zwischen Erläuterungen auf der Tonspur und Erinnerung auf dem Handybutton / der Bezeichnung im Ergebnis sehen.

Beispiel: Sie erläutern auf der Tonspur vorab die Optionen. Etwa die Option 14: “Das Ausrichten einer Weihnachtsfeier durch den Betriebsrat”. Auf den Button schreiben Sie jedoch nur: “Weihnachtsfeier”.

In unserer Erfahrung lässt sich in der Auswahl oder in der Kombination der o.g. Möglichkeiten das Problem i.d.R. lösen.

>> Sollte das einmal nicht der Fall sein, schreiben Sie uns gern Ihren spezifischen Fall und nennen Sie uns dabei Ihren VOXR Namen und die Aktion, um die es geht über voxr.org/de/beratung.

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Tim Schlüter

TV-, Event- und Online-Moderator Tim Schlüter ist Gründer der mehrfach preisgekrönten deutschen Interaktionssoftware VOXR. Seit 2015 berät er u.a. 30% aller DAX Unternehmen, Ministerien und den Mittelstand zu interaktivem Event-Design. Er arbeitet seit 2002 mit Remote-Live-Video, seit 2015 mit Onine-Live-Video und moderiert seit 2018 einen Online-Unternehmerclub. Am 13. März 2020 hat er das erste vollständige und kopierbare Online-Event-Format mit strategischer Interaktion und Face-to-Face Austausch vorgelegt. Aus diesem Konzept wurde "ActiveVirtual", das bereits 13 Mal für Groß-Events zum Einsatz kam - und darüber hinaus in dutzenden Webinaren. Er hat in eigenen interaktiven Kurz-Trainings die Methode bereits hunderten Teilnehmern vermittelt.

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