Wann sind Präsenz-Veranstaltungen 2021 wieder möglich?
Kaum ist das Jahr gestartet, schon steht die wohl häufigste Frage aller Veranstaltungs-Planer auf dem Zettel.
"Können wir unser Event in Präsenz abhalten? "
Wir haben uns damit intensiv beschäftigt und dazu zwei wichtige Aspekte angeschaut: 1. Was können wir aus 2020 ableiten? und 2. Was können wir aus den ersten Impfverläufen in Deutschland und weltweit ableiten. Beides führte uns zu spannenden Einsichten, die anders sind, als man vielleicht erwartet...
Bevor wir zu den Impferkenntnissen kommen, starten wir mit dem Vorjahr. Grund: Diese vier Erkenntnisse ändern die Art wie wir "Präsenz-Events" und "Online-Events" überhaupt bewerten:
Vier Erkenntnisse aus 2020 - und ein entscheidender Schluss:
1.
Präsenzveranstaltungen waren möglich. Im August/September gab es - obwohl die Pandemie noch im vollen Verlauf war, Veranstaltungen. Wir hätten das im März nicht geglaubt, aber es gab sie.
2.
Wer eine solche Präsenzveranstaltung besuchte fand leider nicht das, was er suchte (Zusammensein, Netzwerken, Freude).
Sondern: Abstand, Masken, Unsicherheit bis zur Beklemmung. Selbst der Chef des Verbandes der Veranstaltungsorganisatoren - der eigentlich Pro-Präsenz-Events sein müsste - sagte: Das macht so keine Freue, wenn's so sein soll, dann lieber online (und machte seine eigene Mitgliederversammlung später online).
3.
Online Veranstaltungen dagegen gingen zwar "besser als gedacht" (weil viele dachten, es ginge überhaupt nicht).
Aber viele verloren sich doch entweder in langatmigen Streamings oder setzten mit enormen Ressourcen eine "Feature-Kirmes" auf, in der sich Teilnehmer verloren, statt zu bleiben.
Interessanterweise haben wir bei VOXR eine 4. Erkenntnis erhalten dürfen, für die wir sehr dankbar sind:
Im Gegensatz zu Punkt 3 gilt nämlich auch:
4.
Gute, zielgerichtete Online-Veranstaltungen konnten 2020 absolut
a) dieselben Ziele erreichen. Und auch
b) ähnlich positive Gefühle erzeugen (durch Kleingruppen in Arbeitssessions und/oder Kaffeepausen).
Wir bei VOXR durften diese neue Online-Form selbst bereits 13 Mal erleben und sind Feuer und Flamme. Wir haben für drei Online-Veranstaltungen bereits erneute Anfragen für April und November (!) - egal wie sich die Pandemie entwickelt, so gut hat den Veranstaltern das gefallen, was dort Online passierte (dies sind Kongressveranstalter, die bisher NUR Präsenzveranstaltungen machten wegen Networking, etc. pp)
Aus diesen 4 Erkenntnissen müssen wir nüchtern feststellen:
Gute Online-Veranstaltungen (nur gute sind gemeint, d.h mit Kleinstgruppen und echtem menschlichen Austausch) sind Präsenzveranstaltungen mit Abstand und Maske mindestens ebenbürtig - wenn nicht überlegen. Denn Online ist das direkte Gespräch wirklich Face2Face möglich. In Präsenz dagegen nur Maske2Maske.
Wann aber fällt Masken- und Abstandspflicht für Veranstaltungen?
Dazu kann man folgende Überlegungen anstellen.
1. Solange andere Menschen direkt andere Menschen anstecken können, braucht es bei Events Maske und Abstand (was, siehe oben, nicht wirklich Freude macht).
2. Die Lösung ist die berühmte Herden-Immunität.
Wann haben wir Herden-Immunität erreicht (im besten Fall)?
Das lässt sich recht gut abschätzen. Zwar sind die Daten dazu recht verteilt im Netz, aber wir haben sie zusammengetragen, weil wir auch selbst ein Bild haben wollten. Unser Ergebnis:
Frühstens, im absoluten Best Case, hätten wir aller-frühstens im Juli/August Events mit Herdenimmunität. Ich ganz persönlich glaube nach unserer Rechnung (in diesem Beitrag klicken) und den Daten eher Richtung Ende des Jahres.
Wir gehen vom BEST-Case aus. Also: Alle wollen sich impfen lassen und es gibt zu jeder Zeit an jedem Ort genau die Menge Impfstoff die benötigt ist. Das ist zwar jetzt noch nicht der Fall, aber es wird ja sicherlich Verbesserungen geben.
- Wir haben in Deutschland 410 Impfzentren, die auf 1000 Impfungen pro Tag ausgelegt sind. Plus mobiles Impfen, sagen wir also: 500.000 Impfungen pro Tag.
Ausnahme: Januar, da haben wir nur knapp 2 Mio Dosen, aber dazu später. - Ab Februar könnten (theoretisch) also ca. 15 Mio Menschen pro Monat geimpft werden (30*500.000). Diese müssten im März die zweite Impfung bekommen, sodass man mit 15 Mio pro zwei Monate rechnen kann.
- Für Herdenimmunität braucht man ca. 50 Mio Menschen (60%). Das heißt
Und was ist realistisch?
- Verfügbarkeit: Für Januar haben wir statt 15 Mio nur ca. 2 Mio. Dosen. Das im Februar plötzlich 15 Mio da sein sollen, erscheint unwahrscheinlich. Das heißt, mindestens einen weiteren Monat wird man sehr wahrscheinlich verlieren eher mehr. Offen ist zudem, ob oder wann außer Biontech und Moderna die 4 weiteren geplanten Impfstoffen wirklich zugelassen werden.
- Leistbarkeit: Statt 500.000 pro Tag werden aktuell nur ca. 1/10 verimpft. Was wäre, wenn genug Impfstoff da wäre? Das ist in den USA und Israel der Fall. Doch selbst Impfweltmeister USA schafft nur 350.000. Das in den Medien gerade stark vertretene Israel als 3. nur 137.000 pro Tag. Ob 500.000 überhaupt möglich sind, ist offen.
- Anzahl der "Be-Impfbaren": Man braucht im Best-Case ca. 50 Mio. Wir haben ca 80Mio. Davon sind aber 12 Mio unter 16 und dürfen nicht geimpft werden. Bleiben 68 Mio. Um also 50 Mio zu impfen bräuchte man 73%, die sich impfen lassen. Aktuell sagen nur 50%, dass Sie das wollen. Die ersten Impfungen bestätigen die Zahl auch in der Praxis. Der bayrische Ministerpräsident spricht davon, dass wir hier "noch etwas vor uns haben" (PK nach der MPK, 05.01.2020)
- Immunitäts-"Hürde": Wir haben hier mit 60% gerechnet. Dieses Maß ist die untere wissenschaftliche Grenze (man sagt 60-80%). Wenn aber die neue Virusmutation B117 tatsächlich ansteckender sein sollte, so schöbe sich das Minimum an Gepimpften, dass man für Herdenimmunität in jedem Fall weiter nach oben.
- Schutz: Man weiß erst im Februar überhaupt, ob der Impfstoff überhaupt zu Herdenimmunität führt. Unklar ist ja noch, ob er denn wirklich auch vor Übertragbarkeit schützt. Dies soll erst im Februar erkennbar sein, für Biontec, für die anderen noch später. Natürlich ist das Impfen sowieso sinnvoll, aber ob es eben den Herdeneffekt hat, weiß man (noch) nicht.
Das ist nicht das, was wir Event-Menschen uns wünschen. Aber die Daten sagen mir aktuell nichts anderes.
>> Bitte kommentieren Sie unten gern, wenn Sie die Daten anders interpretieren als wir!
Was wir bei VOXR jetzt tun:
Es sind 5 Dinge:
- Wir freuen uns auf die Zeit, wenn richtige Präsenz-Events (ohne Maske und Abstand) irgendwann wieder möglich sind.
- Bis dahin wissen wir aus unseren Erlebnissen 2020, dass gute Online-Events keine Notlösung sind, sondern eine wirklich gute Alternative.
- Wir helfen Ihnen als Veranstalter: Wir haben in 2020 ein extrem erfolgreiches, einfaches Konzept für Online-Events nah am Präsenz-Erlebnis entwickelt, das inzwischen 13 mal erfolgreich live eingesetzt wurde (Feedbacks hier).
Wir zeigen in einem Training all die Dinge, die wir anders gemacht haben, um so Online-Events nach am Präsenz-Erlebnis mit echtem persönlichen Austausch zu schaffen:
>> Ihnen als Teil der VOXR Community bieten wir zusätzlich einen 50% Gutschein an, den Sie erhalten haben, wenn Sie Teil der Community sind - tragen Sie sich einfach hier ein
Unsere Empfehlung für 2021
- bei Terminen bis zum Sommer sich die Live-Event-Planung schlicht zu sparen und auf Online zu setzen. Gutes Online, so wie Sie es unter den o.g. Links erlernen können.
- bei Terminen ab September eine Location vorzubuchen (unbedingt mit klarer 100% Stornierungsregelung!), aber zugleich das Event wie ein Online-Event zu planen, denn: ein interaktives Online-Event funktioniert auch in Präsenz. Ein Präsenz-Event aber binnen weniger Tage online zu bringen, ist oft so gut wie unmöglich.
Übrigens: Da Sie jetzt wissen, dass Online-Events durchaus eine alternative sind (und Sie das einfach lernen können), können Sie mit Locations auch viel leichter verhandeln!
Wie Sie gute Online-Events machen und auch Präsenz-Events viel interaktiver machen, lernen Sie in diesem Training: