Das VOXR Event-Manifest 2018
Weniger Gag-Tech - mehr wirkliche Wirkung
Events bleiben 2018 zweierlei: a) Wichtig. b) Komplex.
Wie man bestmögliche Event-Wirkung mit den gegebenen Ressourcen erzielt, dazu haben wir 2017 buchstäblich hunderte von Beratungsgesprächen geführt.
Zudem durften wir auf Dutzenden von Events mit VOXR "zu Gast" sein - und gerade weil wir nur "zu Gast" waren und relativ "objektiv" schauen konnten, was wie und warum gut funktioniert.
Aus all dem fließt das VOXR Event Manifest 2018:
5 Dinge, die Sie 2018 vernachlässigen können
3 Dinge, die 2018 für mehr Wirkung sorgen
Wir hoffen, es kann Ihnen für Ihre Planungen 2018 nützen!
5 Dinge, die wir 2018 vernachlässigen können
1. VR-Brillen
Jeder redet über "Virtual Reality" und im Eventbereich heißt das oft: VR-Brillen. VR-Brillen sind abgeschlossene Brillen, die es dem Betrachter ermöglichen, aus seinem aktuellen physischen Ort in einen anderen Ort, eben die Virtual Reality einzutauchen.
Wir haben das in diesem Jahr auf dem Verbände-Info-Tag in Berlin ausprobieren dürfen und festgestellt: Das ist ein wirklich netter Gag und macht wirklich Spaß! Aber, Spaß macht auch Kirmes.
Wichtig ist hier aus unserer Sicht der Kontext: Für Maschinenbau-Techniker, in der High-Tech-Medizin und in vielen anderen Feldern sind VR-Brillen eine tolle Lösung. Aber nicht alles, das woanders sinnvoll ist, ist auch in einem Event. Falls Sie schon VR „eingekauft“ haben, ok: Ja, es ist ein Spaß. Wenn aber nicht, dann glauben wir:
VR-Brillen sind 2018 (noch) ein Zeit, Budget und Energie-Loch für Event-Planung - hier lässt sich sparen!
2. "Apps"
Wenn doch jetzt alle von „Digitalisierung“ reden, dann muss man doch auch „irgendwie“ digital mit seinen Teilnehmern sein? – Unsere Gespräche aus 2017 zeigen sehr klar zwei Trends:
- Die eine Hälfte sagt, "wir brauchen das". Der Sog wird also auch 2018 bleiben, aber: Die meisten derer, die das sagen, haben bisher noch KEINE App genutzt. Sie spüren vielmehr nur den „Sog“ und beschreiben uns das auch so.
- Die andere Hälfte, die über Apps redet, HAT eine App genutzt. Diese Hälfte berichtet fast ausnahmslos von Downloadraten von 20-30% und möchte 2018 KEINE App mehr einsetzen.
Unsere Vermutung:
2011 war es „hip“, dass auch die Bäckerei um die Ecke eine „APP“ anbot. So glaubte man: Jedes Event braucht also auch eine App.
2018 aber hat niemand mehr zu wenig Apps auf dem Handy.
Wenn Sie Zeit, Aufwand und Budget sparen wollen, fragt sich also, was eine App Ihrem Publikum Gutes tut. Hier lohnt es sich abzuwägen.
Wenn Sie (wie die meisten) nur Ihre Agenda digitalisieren oder Speaker-Infos verteilen wollen: Das geht auch ohne App, mit VOXR Info-Guide.
3. Video
Video ist seit Jahren einer der Hypes der Event-Branche. Und in der Tat hatte und hat Video im Event bisher seine Berechtigung und seinen Sinn. Mal abgsehen von inhaltlichen Fragen hatte Video zwei weitere Vorteile:
- Überraschungsmoment („wow, ein Video“)
- Stärke und Innovation zu zeigen („wow, die können auch Video!“)
Dafür kann sich Aufwand, Zeit und der Abstimmungsbedarf, den es kostet, ein Video zu erstellen, lohnen.
Hier ist das „Aber“:
2018 schneidet eine 5jährige Videos auf dem iPad.
Allein ein Video zu "haben" ist schlicht nicht mehr "hip".
Videos für Präsentationen verlieren daher schlicht an Wirkung - bei bleibendem Aufwand. Anders ist es mit Videos VOR DEM und Video ÜBER das Event. Diese können lohnend bleiben, wenn Sie damit
- Marketing betreiben für Ihr Thema, Ihre Abteilung oder für das Event (in diesem oder im nächsten Jahr).
- das Event auf Nicht-Teilnehmern „ausweiten“.
Videos, die inhaltlich sinnvoll und einfach zu machen sind, lohnen also weiterhin. Als Wow-Effekt in der Präsentation taugt Video 2018 zunehmend schlechter.
4. WLAN
Das Gefühl kennt jeder Veranstalter: Man „muss“ WLAN anbieten, da man sonst:
- eventuell „undigital“ wirkt und in der Folge u.U. noch
- von Teilnehmern oder - schlimmer noch - in sozialen Netzen gescholten wird
Das Tolle aber ist: 2018 brauchen Sie (meist) für's Internet schlicht gar kein WLAN mehr, Mobilfunknetze reichen meistens nicht nur aus. Sie sind in 80% aller Fälle sogar besser. Das haben wir bei Tests bei zahlreichen Events 2017 wirklich klar feststellen können.
Zudem dreht sich auch die Stimmung: WLAN beginnt, das Image von „out“ zu bekommen (!)
Wie bitte? WLAN Out? Das klingt gegen unsere Intuition. Bei näherem Hinsehen aber stellen wir fest:
2011 haben die meisten von uns an der Hotel-Rezeption noch nach dem „WLAN-Voucher“ gefragt.
2018 brauchen wir kein WLAN mehr.
Wir haben unsere Flatrate.
Gibt es Ausnahmen? Ja, definitiv. Für uns bei VOXR ist das natürlich ein extrem wichtiges Thema. Und wenn Sie sich nicht sicher sind: Fragen Sie uns, wir beraten kostenfrei (und wie gesagt, auch VOXR braucht meistens kein WLAN!)
5. Prezi
„Wir müssen weg von Powerpoint!“ Die meisten Veranstalter haben diesen Gedanken schon einmal gehört oder gesagt. Ein Lösungsansatz, der toll klingt: Prezi, also die Online-Software, die Themenübergänge „schicker“ und „fließender“ macht.
Als Eventmoderator hatte ich auch 2017 wieder das Glück Powerpoint und Prezi Präsentationen nebeneinander im echten Leben, live auf die Bühne miterleben zu dürfen. Mein Ergebnis:
- Es ist VOLLKOMMEN egal, was Sie verwenden. Es gibt sehr gute Powerpoint und Prezi Präsentationen. Und sehr schlechte Powerpoint und Prezi Präsentationen.
2018 ist Prezi weder neu, noch hip,
noch hilft es, schlechte Präsentationen gut zu machen.
Wenn Sie schon Prezi-User sind: Prima, es ist ein tolles Tool!
Wenn nicht: Sparen Sie sich Zeit und Aufwand - es gibt tolle Präsenationen auch mit Powerpoint!
Wenn Prezi, Apps und Videos aber meist keine wirkliche Hilfe sind … was dann?
Hier daher das …
MEHR: 3 Dinge für mehr Event-Wirkung 2018
1. Wert kreieren
Es klingt unfassbar banal, aber es stimmt:
2018 wird wertvoller Content noch wichtiger.
Der Grund: Wenn Gag-Tech künftig weniger beeindruckt (s.o) - dann tritt Inhalt wieder mehr zutage.
Das Gute ist: Guter, wirkungsvoller Content lässt sich finden. Nicht ohne Mühe, aber ohne Kosten und in kurzer Zeit:
1. Fragen Sie sich selbst und wichtige Projekt-Teilhaber einfach zu Beginn der Planung:
" Was genau soll das Publikum nach der Veranstaltung anders denken, fühlen und handeln?"
Wenn Sie sich hierfür wirklich Zeit nehmen, sorgt das automatisch dafür, dass Sie sich SELBST Wert schaffen. Denn die Veränderung des Publikums durch Ihr Event ist Ihr WERT.
2. Aber auch das Publikum will Wert. Fragen Sie daher:
"Was können wir dem Publikum GEBEN. Welche Ängste können wir ihm nehmen, welche Hoffnungen ihm geben?"
Wer gibt, dem wird gegeben. Wenn Sie dem Publikum Aufmerksamkeit schenken, seine Bedürfnisse ernst nehmen, wissen, wo es steht und ihm das zeigen – dann wird es auch Ihre Event-Ziele ernst
2. Einfachheit
Die Welt ist Komplex genug. 10 Jahre nach dem iPhone werben die jetzt sogar die Sparkassen mit „Morgen ist einfach“. Das zeigt ganz klar:
2018 herrscht Sehnsucht nach Einfachheit.
Der Grund ist klar: Jeder erlebt täglich am Smartphone, dass Prozesse einfach sein können. Wenn dann im Event Abläufe schwerfällig sind, dann nervt es, denn man weiß aus täglicher "Tap"-Erfahrung: Es ginge auch einfach.
Hier ist also eine Riesenchance: Wenn die welt immer komplexer wird, werden Events, bei denen Logistik, Ablauf und Strukturen klar und sind positiv in Erinnrung bleiben.
Dabei ist Einfachheit zwar Arbeit – aber mit etwas Zublick auf's Publikum einfach machbar:
- Wie sind Sie ausgeschildert? Findet ein Fremder die Veranstaltung? Und alle Workshop-Räume? Wirklich? Testen Sie’s mit einem Praktikanten!
- Brauchen Sie wirklich 1000 Daten bei der Registrierung? Oder reichen Mail, Herr/Frau und Nachname?
- Brauchen Sie wirklich alle 15 Papiere in der Tagungsmappe? Und brauchen Sie überhaupt eine Tagungsmappe? (Agenda und Infos können Sie auch über das Modul VOXR Info-Guide bereitstellen).
Je einfacher der Event-Besuch ist, je besser wird das Feedback sein!
2. Interaktion
Wir wären nicht VOXR, wenn wir nicht dies nicht glauben würden. Aber auch immer mehr Veranstalter merken: Top-Down Powerpoint ist zunehmend schlicht einschläfernd und das liegt in einem Kulturwandel begründet:
Zwar wusste schon Konfuzius , dass die wirkungsvollste Art der Themenvermittlung die der Involvierung ist.
Doch jetzt, 2018 mit WhatsApp und 10 Jahren Social Media in Deutschland tritt etwas anderes zu Tage:
Wenn Teilnehmer den ganzen Tag einen Hin- und Her- Austausch gewohnt sind, weil sie WhatsAppen, Facebooken, Slacken oder Yammern – dann ist es schlicht nicht mehr normal 3 Stunden nur zu zu hören.
2018 wird Top-Down endgültig als „nervig“ empfunden.
Man kann nun den Untergang des Abendlandes ausrufen, nur hat dies das Abendland bisher ja auch selten beeindruckt. Stattdessen lohnt es sich, die Interaktion, die ohnehin stattfindet, jetzt ins Event zu holen.
Funktioniert das? Ja, wenn Sie's richtig anstellen!
Wir trauen uns, das zu sagen, weil wir Event-Engagement nun seit drei Jahren mit Voxr.org erleben durften. In den unterschiedlichsten Branchen: Von Maschienenbau und Elektrotechnik über Automobil, Gesundheit, Pharma, Consulting, Lebensmittel bis zu Politik und Kultur.
EIN PROBLEM: Zurecht sagen viele: "Ok, aber meine SPEAKER wollen (oder können) das nicht!".
DIE LÖSUNG: Smart Engangement. Smartes Engagement setzt nicht beim Speaker an (das wäre erneut zuviel Aufwand!), sondern beim Event. Alle Interaktion geht vom Organiser / Moderator aus, NICHT vom Speaker. Das spart enorm Ressourcen, Erklär- und Education-Bedarf in der Kommunikation mit Protagonisten auf der Bühne.
Denn: Dann ist es aus Erfahrung gar nicht mehr nötig, jeden einzelnen Speaker mit an Board zu holen: Wenn Sie VOR jedem Vortrag eine "Brain-Opener"-Interaktion machen, NACH jedem Vortrag ein echtes O&A und Podiumsdiskussionen mit der preisgekrönten VOXR Cloud Q&A-Methode, dann müssen Sie keinen Speaker überzeugen und sind trotzdem mehrere 100% interaktiver and damit wirkungsvoller, als wenn Sie das nicht machen könnten.
Und Sie?
Das waren unsere Beobachtungen zum Event-Jahr 2018. Over to you: Was meinen Sie? Stimmen Sie auch so? Was anders? Was haben wir vergessen? Schreiben Sie uns in den Kommentaren unten! Und wenn Ihnen der Post gefällt - Teilen Sie ihn und lassen Sie uns gemeinsam mehr Veranstaltungen inhaltlicher und damit wirkungsvoller machen!